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Plötzlich Vampir

Plötzlich Vampirvon Andrew_KIch stehe morgens auf, füttere meine Katzen. Ich gehe mit dem Hund raus. Was für ein verrückter Traum, denke ich. Schöne Frau, die du da abgeschleppt hast. Nur den Biss beim Höhepunkt, auf den hätte ich verzichten können. Ich steige ins Auto, setze mich ins Büro, nur die Computer anschalten und bis etwa 12 Uhr arbeiten. In der ganzen Zeit habe ich bis dahin keine Sonne zu Gesicht bekommen. Dann kommt die Mittagspause.

Ja, ihr lieben Kollegen, ich komme heute mal mit, ich habe zwar überhaupt keinen Hunger auf was bestimmtes, außer Blutwurst, merkwürdig, aber egal. Ich komme bis in den Flur und ich spüre das erste Prickeln auf der Haut, sehen, wie sich die Schuppen auf meiner Haut lösen, bis der Kollege vor mir die Tür öffnete und der erste Sonnenstrahl meine Hand trifft. Ich pralle zurück, als hätte ich meine Hand in kochendes Wasser gesteckt.

Sie sieht auch genauso aus. Instinktiv renne ich zurück zum Klo und halte die Hand unter den kalten Wasserstrahl. Die Rötung ist eindeutig. Ich kann nicht begreifen, was da gerade passiert ist. Hat jemand Säure über meine Hand gegossen? Ich komme doch mit all meinen Kollegen gut aus? Ich verlasse die Toilette und will in die Küche und schon wieder habe ich das Gefühl des Prickelns auf der Haut. Die Sonne steht in den Fenstern und ich habe Angst, den Raum ganz zu betreten.

Ich weiß nur nicht so ganz wieso. Ich schleiche zum Kaffeeautomaten, weil der noch im Schatten liegt, zieh mir einen Kaffee Latte Machiatto Schoko, obwohl mir schon der ganze Morgen nicht der Sinn danach steht, was auch schon merkwürdig ist. Normal sind zu diesem Zeitpunkt fünf davon. Ich sitze wieder an meinem Platz und starre sowohl den Kaffee als auch meine Hand an. Meine Chefin kommt herein. Die Frau mit diesem wundervollen großen Arsch, auf den ich sowieso stehe, auch wenn sie absolut nichts mit mir zutun haben will.

Sie steht auf dicke Frauen, genau wie ich. Damit bin ich keine Beute sondern Konkurrenz, was Distanz schafft, normalerweise. Heute kann ich sie riechen. Ich bin verwirrt. Wenn ich an sie denke, dann denke ich an Aufträge, Zahlen, Strecken, ihren Hintern, Profilpläne, Stahlgüte, Schraubenganituren, Werkstattnormen, ihren Hals …. ?Was ist an ihrem Hals den jetzt so besonders? Und wie um Gottes Namen komme ich gerade hinter sie? Warum habe ich meine Hände an ihrem Hinter und an ihrer Brust? Ich pralle zurück… und renne in den Schrank hinter mir.

Es ist kein Traum. Ich bin wirklich an meine Chefin herangetreten und habe sie berührt. Ich ergreife die Flucht, aufs Kellerklo. Hier kommt kaum einer hin. Ich sitze da und frage mich, was passiert ist. Was genau wollte ich hinter meiner Chefin und warum hat die junge Lesbe es sich gefallen lassen? Von mir altem Sack. Und —- seit wann habe ich Angst vor der Sonne?Ich kann nicht den ganzen Tag auf dem Klo sitzen.

Vorsichtig gehe ich zurück zu meinen Arbeitsplatz. Verstohlen schaue ich zu ihr rüber, doch sie tut so, als wenn nichts passiert wäre. Ist etwas passiert? Vielleicht bin ich auf dem Klo eingeschlafen. Meine Hand ist rot, kein Zeichen von irgendwelchen Blasen. Der Kaffee ist kalt und absolut widerlich. Ich spucke ihn zurück in die Tasse. Ich denke an Spülmittel bei dem Geschmack. Kann passieren. Ich arbeite weiter, aber nur mit halben Gehirn. Die andere Hälfte kreist um meine Chefin und verschindet erst, als die kleine, helle, niedliche, blonde Hannah mit der Stupsnase und den blauen Augen das Büro betritt und nach einem Blick und einem fröhlichen Lächeln zu mir herüber förmlich an mir kleben bleibt.

Ich schau zu ihr auf, wie sie da mit dem Stapel Papier in der Hand vor mir steht und mich glückseelig anlächelt. Sie lächelt immer. Aber dass sie jetzt wie ein hypnotisiertes Kaninchen vor mir steht, dass ist mehr als Seltsam. Ich muss sie wecken, dass sie weiter geht, sonst wäre sie den ganzen Tag vor meinem Tisch gestanden. Bei rausgehen stehe ich auf und folge ihr. Ich gehe ihr nach bis zu ihrem Büro.

Dort angekommen schließe ich hinter uns ab und drücke von der Tür aus die Jalousien herunter. Bei ihr sind die Scheiben nicht verspiegelt. Sie steht einfach nur da und wartet auf mich. Lächelnd blicke ich auf sie herab, überlegen, machtvoll, sie ist hier vollkommen meins. Ich bin vor ihr, über ihr, und bald auch schon in ihr, meine Sachen, ihre Sachen, nichts davon ist noch an seinem Platz. Ich küsse sie. Ich raube ihr den Atem und den Verstand, während ich mit tiefen Stößen in sie vordringe, meine Hände an ihren Brust, die Finger zwirbeln ihre hellen rosanen Knopsen.

Kaum ein Laut kommt dabei über meine Lippen. Ihre sind dafür um so heftiger. Ich stecke eine Hand in ihren Mund, der sie dämpft, aber noch willenloser lässt sie sich von mir führen. Mit ihrem Rücken habe ich Platz auf ihrem Schreibtisch geschaffen, habe ihre Beine gespreizt, um mich in ihr zu ergehen. Halte mich an Brust und Hüfte fest, während ich in sie ramme und in die tiefsten Tiefen stoße. Ich spüre ihr kochendes Blut, die Leidenschaft die Geilheit.

Sie ist nicht mehr weit entfernt und im Höhepunkt beiße ich sie – und werde wach. Was um alles in der Welt tue ich da gerade. Ich öffne meine Kiefer und schmecke das Blut auf meinen Lippen. Mein Gott, ich habe Hannah wirklich gebissen. Mein Gott, ich stecke mitten in der Firma in der Praktikantin und ich habe sie blutig gebissen. Und sie schaut mich trotzdem mit einem vollkommen verklärten Gesichtsausdruck an. Ich schubse sie förmlich von mir runter und raffe meine Sachen zusammen.

Ich renne aus dem Büro und wieder ins Klo. Ich schlage mir Wasser ins Gesicht und will mich ansehen, aber der Spiegel ist kaputt. Ist der Spiegel kaputt? Ich sehe mein Gesicht, ich sehe aber durch den feuchten Schatten, der mein Gesicht sein könnte, die Wand hinter mir. Ich werde verrückt. Nein besser, ich bin verrückt, habe gerade meine Pillen bekommen und habe einen wirklich abartig geilen Traum. Hurra, ich bin ein Vampir, darf ich jetzt bitte aufwachen? Wie war das? Ich zwicke mich, dann bin ich wieder wach, doch kein zwicken bringt nur etwas.

Ich gehe wieder in mein Büro und versuche zu arbeiten. Meine Gedanken sind nun jedoch vollkommen abgelenkt. Geht es Hannah gut? Warum habe ich Lust, wieder zu ihr zu gehen. Gedankenverloren spielt meine Hand mit meinen Zähnen, und ich schneide mir in den Finger. Perplex sehe ich auf ihn herab und sehe den Schnitt. Ich taste vorsichtig meine Zähne ab, aber da ist alles normal. Ich denke wieder an Hannah, und spüre plötzlich zwei spitze Dolche in meinem Mund.

Fangzähne, wie bei einer Schlange. Wie so habe ich solche Zähne. Für Hannah, kommt mir der Gedanke. Geh hin und beende es. Wie automatisch gehe ich zu ihrem Büro. Hannah hat sich wieder angezogen. Ich sehe, wie sie ein Pflaster auf der Wunde an ihrem Hals hat und mein Gewissen schreit mich an. Ich will mich wegdrehen, als ich hinter mir leise ein: „Meister, geh nicht“, höre. Ich bleibe wie angewurzelt stehen. Langsam drehe ich mich um und sie steht direkt vor mir.

Und ich sehe wieder ihren Hals und ich rieche ihren Duft, in dem ich mich sofort verliere.


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