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Die fremde Wohnung, die andere Seite

Als ich dir den Brief geschrieben habe, kam ich erst abends nachhause. Ich überlegt wie ich es am besten beginne – deine Neugierde wecke. Ich saß in meinem Büro, bis auf das Leuchten des Notebookbildschirms und des großen Imacs sowie das weiße glimmen der Tasten ist es völlig dunkel. Ich trinke ein Glas Merlot und schaue mir unsere Nachrichten der letzten Tage an und erinnere mich an den Besuch in der Kaffeerösterei. Dabei sehe ich deine Bilder an, die wie ein Kunstwerk aussehen und die Assoziation zu an eine eine Bronzefigur wecken. Ich schalte das Schreibtischlicht an das viel zu hell ist und hole das Briefpapier und meinen Füller hervor. Ich entschiede mich bewusst für den Füller, obwohl es eine Qual für mich ist. Ich bin Linkshänder und halte ihn entsprechend um nichts zu verwischen. Trotzdem ist mir wichtig dem Brief eine gewisse Form zu verleihen.
Ich denke an den Zeitraum den du mir gesagt hast, an welchem du könntest. Erst überlege ich ob wir uns in einem Hotel treffen sollten, dann fällt mir die Wohnung meines Nachbars und Kollegen ein. Ich wohne direkt gegenüber – er musste eine Zeitlang verreisen und ich sollte immer mal wieder nach der Wohnung schauen. Die Wohnung sieht aus wie das Inbild eines Narzissten, zu groß, zu kahl und mit steriler Eleganz. Naja, denke ich – wie meine.
Ich überlege wie ich dich am besten vorfinden möchte und dich einstimmen kann. Ich zögere kurz ob ich so direkt sein soll, denke mir dann aber warum eigentlich nicht. Ich schreibe dir die Uhrzeit, 20:00 Uhr. Du solltest nackt auf mich warten, mitten im Raum. Auf dem Teppich. Als das einzig schöne und warme in dieser Wohnung. Lege deine Kleidung passend der Wohnung ab. Die sterile Ordnung und Schönheit soll deinen perfekten aber sinnlichen und warmen Körper unterstreichen. Du solltest das Kunstwerk in ihr sein, ein Kunstwerk das man noch weiter formen kann. Ein Kunstwerk das vollendet ist, aber trotzdem neue Pinzelstriche erfahren will.
In dem großen Wohnzimmer in dem du auf mich wartest wird alles sichtbar sein. Von meiner Wohnung und der unter mir sieht man direkt hinein. Ich schaue hinüber zu der Wohnung. Sie ist dunkel und das Licht meines Büros spiegelt sich in den Fensterscheiben.
Ich setze meine Unterschrift und die Adresse der Wohnung darunter und lege meinen einzigen Schlüssel dem Brief bei. Morgen werde ich ihn einem Fahrradboten geben der ihn direkt bei dir einwirft.

Am nächsten morgen habe ich erst um 10 Uhr den ersten Termin und gehe nochmals in die Wohnung meines Freundes, kurz zuvor habe ich den Brief einem Fahrradkurier übergeben. Davor habe ich allerdings noch im P.S. hinzugefügt, dass es schön wäre wenn Du dir in einer sinnlichen Farbe die Nägel lackieren könntest und deinen Körper entsprechend unseren vorangegangen, ausgetauschten Träumen pflegen würdest.
In der Wohnung riecht es nach abgestandener Luft, ich lüfte kurz und flaniere durch die Räume. Im Flur hängen zwei abstrakte Kopien der Werke von Pollock. Im Wohnzimmer hängen weitere, andere Werke. Die Bilder an der Wand amüsierten mich in der Vergangenheit oft, explizite Szenen, anonyme Kunstdrucke von steril-schönen Frauen, die ideale Körper haben, symmetrische Gesichter – elfenhafte Schönheiten die man aber sofort wieder vergisst da von ihnen tausende in der Stadt auf Werbeplakaten hängen. Die Bilder zeigen sie beim wilden Sex mit einem durchtrainierten Mann. Ich frage mich immer warum man sich sowas in die Wohnung hängt. Heute finde ich sie auf eigenartige passend. Bin gespannt was du davon halten wirst. Neben dem Bett meines Freundes liegen unterschiedliche Utensilien für seine extravaganten Vorlieben. Ich überlege ob ich sie wegräumen sollte, denke mir dann aber kurz – warum nicht liegen lassen. Ich kenne deine Fantasien aus dem Austausch der letzten Tage und deine Neugierde bei diesem Thema. Ich desinfiziere sie und überziehe das Bett neu und verlasse die Wohnung.

Der Termin um 10 Uhr geht nur bis 12 Uhr. Das Büro ruft an und meint, dass es dem nächsten Kunden recht wäre wenn ich erst morgen kommen würde. Alle meine Termine werden verschoben und ich habe den Mittag frei, dafür muss ich die nächsten zwei Tage zum Kunden. Ich überlege ob ich unser Büro Vorort aufsuche. Eine Consultingfirma in der Innenstadt. Ich habe keine Lust und gehe nach Hause.

Ich setze mich in mein Büro. Mit einem Klong fährt der Imac hoch ? Homeoffice. Ich versuche mich zu konzentrieren. Risikocontrolling, Value at Risk, Ich muss schmunzeln, ich schaue auf die Grafiken und Tabellen und öffne den Internetbrowser. Mit wenigen Mausklicken bin ich auf deinem Profil. Schaue deine Bilder an, wie so oft die Tage. Ich spüre eine Kribbeln, wie sich meine Hoden zusammenziehen und mein Penis anfängt sich mit Blut zu füllen. Value at Risk, Ich denke über die „Spielsachen“ in der Wohnung nach und überlege ob ich nochmals in die Wohnung gehen sollte und sie entfernen. Ich schaue durchs Fenster rüber zum Wohnzimmer. Das Sonnenlicht wirft um diese Uhrzeit sanfte helle Rechtecke auf den Boden. Ich sehe, dass sich etwas verändert. Eine Tür öffnet sich, ich glaube meinen Augen kaum, ich sehe dich. Du betrittst die Wohnung, wie man ein Museum betritt. Du läufst direkt ans Fenster und schaust zu mir herüber. Für einen kurzen Augenblick glaube ich, dass du mich siehst. Du schaust aber gegen das Sonnenlicht und meine Fenster sind aufgrund der dunklen Räume verspiegelt. Du siehst nicht hinein. Du schließt die Tür hinter dir und erkundest die Räume. Du stehst im Wohnzimmer und schaust nochmal rüber zu meiner Wohnung. Siehst du mich doch? Nein. Nun sehe ich wie du anfängst dich zu entkleiden. Ich überlege kurz ob ich das richtige Datum auf den Brief geschrieben habe. Aber es ist auch noch nicht 20:00 Uhr sondern kurz nach 17:00 Uhr. Du bist inzwischen komplett nackt. Du blickst dich wieder um. Du schaust aus wie auf den Bildern in deinem Profil. Eine leuchtende, goldene, helle Kunstfigur. Beleuchtet vom goldenen Licht der Abendsonne. Ich überlege kurz ob ich hinüber gehen sollte. Ich bin ganz aufgeregt. Aber was sollte ich sagen. Ich entscheide mich an meinem Schreibtisch sitzen zu bleiben und schaue dir weiter zu. Der Anblick erregt mich, ich überlege ob ich mich bei dem Anblick selbst befriedigen sollte. Bin aber viel zu gebändigt von dem Geschehen. Du läufst nun nackt durch dein „Museum“ und schaust dir alles an. Du bleibst vor einem Spiegel stehen. Ich sehe wie du dich betrachtest. Ich kann keine Details deines Körpers erkennen, dafür ist die Entfernung zu weit, allerdings sehe ich wie du dich eingehend betrachtest. Du siehst wunderschön aus und auf die Entfernung auf eigenartige weiße zufrieden und in dir ruhend. Im Gegensatz zu mir denke ich, mein Herz schlägt. Was will diese Frau nur von einem rund 20 Jahre jüngeren. Du gehst um das Bett herum, mir fällt sofort ein was du nun siehst. Mein Herz bebt. Oje, wird sie gleich aufgeregt sich anziehen und stürmisch die Wohnung verlassen. Nein, Du hebst eine Feder hoch und anschließend eine Klemme und eine Gerte. Du siehst irritiert aus. Ok, das war es denke ich. Aber du bleibst einfach stehen, ich sehe wie ganz beiläufig deine Hand über deine Scham streicht, wie du auf ihr verharrst.
Ich öffne nun doch meine Hose, nehme mein erigiertes Glied in die Hand und beginne meine Hand langsam auf und ab zu bewegen. Doch plötzlich bewegst du dich doch, hektisch um dann mitten im Raum wieder stehen zu bleiben. Ich höre auf mich zu befriedigen und schaue aufgeregt zu dir. Du legst dich auf den Teppich. Du schaust an die Decke. Irgendwas scheint dich daran zu interessieren. Ich überlege was da sein könnte. Ich habe nie darauf geachtet. Du spreizt plötzlich deine Beine. Das Licht macht es schwer was zu erkennen. Ich sehe dich nur von der Seite, wie du deine Beine wegstreckt. Wie gerne würde ich jetzt hinüber gehen. Ich sehe wie du zur Tür gehst und diese wieder anlehnst. Du gehst zurück ins Wohnzimmer. War das eine Einladung. Licht im Treppenhaus geht an, Hausbewohner gehen hoch und in die Wohnung gegenüber. Du scheinst dich wieder zurück auf den Teppich gelegt zu haben. Aber inzwischen ist es so dunkel das ich nichts mehr sehe.

Schnell mache ich meine Hose zu, ich beschließe: ich gehe zu dir hinüber. Hormone fangen an das denken für mich zu übernehmen. Ich schließe die Tür hinter mir, nur den Schlüssel habe ich dabei. Nichtmal mein Smartphone, dass erste mal seit 10 Jahren. Ich lauf über den Innenhof. Die ältere Dame im Erdgeschoss bringt gerade den Müll hinaus. Ich nutze den Augenblick und gelange ins Treppenhaus. Ich halte kurz inne. Will ich das! Ja! Ich gehe nun bedächtig die Treppe nach oben, versuche leise zu sein. An der angelehnten Tür angekommen halte ich nochmals inne. Ich lösche das Licht im Treppenhaus und trete leise ein. Ich entledige mich meiner Kleider hinter der Tür. Ich weiss nicht ob du mich bemerkt hast aber sehe wie du auf dem Teppich liegst und deine Hand auf dem Innenschenkel ruht. Hast Du mich erwartet. Ich gehe auf dich zu, mein Glied steht erigiert weit von mir ab. Du hast die Augen geschlossen aber du musst mich bemerkt haben. Du liegst auf dem Rücken, deine Beine sind gespreitzt. Mein Herz schlägt bis zum Hals, ich lege mich zwischen deine Beine, fast etwas zu schnell. Mein Penis drück gegen deine Scham. Ich spüre die Wärme und die Feuchtigkeit an meiner Eichel, welche aufgrund der starken Erektion vollkommen blank liegt. Ich spüre wie mein Glied langsam in dich eindringt. Du hast deine Augen immer noch geschlossen. Deine Hände von dir gestreckt. Die Lust steigt in mir hoch und ich bin plötzlich froh, dass der Raum und die Utensilien soviel Möglichkeiten bietet die nächsten Stunden zu verbringen.


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