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Blasen – in der Praxis

In einem bestimmten Alter, glaubt man Blasen gehöre zum Erwachsensein. Später, wenn man das nicht mehr glaubt, weiß man – es gehört zu einer Beziehung. Seinem Freund Oralsex zu verweigern hält man nicht lange durch, wenn man ihn liebt. Leider erfordert Blasen eine ziemliche Anstrengung, wenn man eigentlich genießen möchte. Und der eigene Lustgewinn hält sich in engen Grenzen.

Das weiß ich seit meinem ersten Mal. Aus einer latenten Verliebtheit heraus und dem Wunsch, mir den erreichten Status bei meinem Schwarm nach dem ersten Knutschen nicht mehr nehmen zu lassen, habe ich kurz vor dem Abitur, wohlgemerkt erst mit 19 und nach einer ersten kurzen Beziehung, zum ersten Mal einen Schwanz im Mund gehabt.

Mein erster Gedanke war, hoffentlich ist er gleich befriedigt. Denn es ist schon ein befremdliches Gefühl, Haut im Mund zu haben. Das Kribbeln in der Möse hörte augenblicklich auf. Völlig überfordert habe ich an dem armen Lümmel gezogen wie an einem Strohhalm. Als sich nach wenigen Sekunden mit seinem Lusttropfen dieser typisch herb-salzige Geschmack in meinem ganzen Mund verteilte änderte sich meine Hoffnung schlagartig: Hoffentlich hat er bald genug! Mir wurde klar, dass ich gar nicht wusste, ob, wann und wie er abspritzen würde.

Aber soviel stand fest: Nicht in meinem Mund!

Also einfach nach ein paar Minuten aufhören? Und dann? Oder ihn fragen, wie er es geplant hat? Da er zwei Jahre älter war, hätte ich mich vor ihm lächerlich gemacht. Einfach langsam weitermachen und hoffen, er regelt es? Aber wenn er dann im Mund absamen will? Vielleicht, überlegte ich damals, gehört es eben dazu, dass man schluckt. Aber das kam für mich nicht in Frage.

Ich hätte mich wie eine Hure gefühlt und auch der Ekel war zu groß. Ich entschied mich dafür sein steifes Stück aus dem Mund zu nehmen und ihn mit der Hand fertig zu wichsen, gut und schnell, sodass er nicht fragen würde. Ich nahm das Ding zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger und ließ ihn aus dem Mund frei. Durch mein Gesauge waren seine Lusttropfen aufgeschäumt. Die Mundhöhle war ganz erfüllt von dem beißend-herben Geschmack und ich bekam unglaublichen Durst.

Bis heute ist mir das Bild und das Gefühl des Speichel-Präejakulat-Fadens in Erinnerung, der in durchhängendem Bogen meine Unterlippe mit seiner Eichel verband. Aus Angst mich zu blamieren widerstand ich dem Drang auszuspucken oder mir über den Mund zu wischen. Ich versuchte gleichzeitig nicht schlucken zu müssen. Bislang hatte ich vor ihm gehockt, nun stand ich auf, um aus der „Schusslinie“ zu kommen. Ich behielt den Stengel in der Hand und stellt mich versetzt neben meinen Sexpartner.

Ich wichste ihn mit der ganzen Faust, wie ich es von meinem bis dahin ersten Freund gelernt hatte, schnell mit halbwegs festem Griff. Natürlich war der Schwanz komplett feucht von Speichel und seinem Saft. Ich ärgerte mich, ihn so anfassen zu müssen. Er versuchte mit der linken Hand unter mein Sweatshirt zu kommen, dann unters Top und fasste mir an den Busen. Statt den BH über die Brust zu schieben, versuchte er die Schalen unter meine Möpse zu ziehen.

Dass es falsch war und mich nervte, konnte ich ihm nicht sagen, denn mein Mund war voller Speichel, weil ich nicht mehr runterschluckte. Ich wichste ihn fester und schneller um der Situation ein Ende zu bereiten. Urplötzlich kam er. Ich hatte nicht hingesehen und merkte es nur, weil er seine Bemühungen um meine Brüste aufgab und ich am Daumen etwas warmes Nasses spürte. Er stöhnte leicht und setzte sich auf den Boden. Ich ging schnell weg und spuckte, als ich meinte außer Hörweite zu sein, aus.

Der Mund war wieder frei, aber der Geschmack immer noch da. Die rechte Hand wischte ich an der Wiese ab.

Ich ging zu ihm zurück, er hatte Boxershorts und Hose wieder hochgezogen und geschlossen. Er schaute mich an. Ich lächelte freundlich ohne meine Verlegenheit und meinen Ekel zu zeigen. Er grinste: „Na küssen ist jetzt erstmal nicht. “ Ich schüttelte den Kopf, „Nee. Ich muss was trinken. “
Er stand auf und wir gingen zusammen zurück zu unserer Gruppe.

Ich hielt die rechte Hand geöffnet und weg von meinem Körper, meiner Jeans, meinem Sweatshirt. Sie war immer noch feucht und klebte. Mit links versuchte ich meinen Rucksack zu öffnen. Ich hatte neben einem weiteren Alkopop noch eine Flasche Wasser dabei mit der ich mir hinter dem nächsten Busch den Mund ausspülte und die Hand wusch. Es half aber alles nichts.

Ich verabschiedete mich von meinen besten Freundinnen, log ich sie viel zu müde und fuhr nach Hause.

Von meinem Schwarm verabschiedete ich mich nicht. Es war dunkel und wenn er merkte, dass ich fehle, würde er wohl glauben, ich hätte zu viel getrunken. Schon beim Aufsteigen auf mein Fahrrad nahm ich mir vor, den Lenker am nächsten Tag mit Desinfektionsspray sauber zu machen. Zu Hause angekommen brauchte ich eine halbe Ewigkeit, um mit der linken Hand die Haustür aufzuschließen. Ich wusch mir die Hände, warf das Handtuch danach in die Wäsche, spülte mir minutenlang den Mund aus und putze mir zweimal die Zähne.

Das war mein erstes Mal Blasen – kein Ruhmesblatt, aber ich war überzeugt, dass ich es gut gemacht hatte. Erst Jahre später hat mir ein guter Freund, mit dem ich Sex hatte, erklärt, ich könne überhaupt nicht blasen. Da ich ohnehin nie Spaß daran fand, hatte ich es bis auf wenige Ausnahmen auch nie mehr versucht – wie ich an andere Stelle schon beschrieben habe. Mit meinem Schwarm hat sich übrigens nichts weiteres ergeben.

Es blieb der einzige Abend an dem wir uns nähergekommen sind. Wir haben uns zwar oft im Bekanntenkreis gesehen, aber nie wieder geknutscht oder gefummelt.
Möglicherweise war das Blasen zu schlecht 😉

[Es ist toll zu sehen, wie oft die eigenen Texte gelesen werden. Ich freue mich über jedes Feedback in den Kommentaren – lobend wie kritisch, sachlich wie dreckig, literarisch wie thematisch. Einzige Bedingung: verständlich und lesbar 😉 ].


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